Beamtenlaufbahn des gehobenen Dienstes in der allgemeinen Verwaltung
Beamtinnen und Beamte im gehobenen Dienst arbeiten in den Verwaltungen des Bundes, der Länder, der Landkreise, der Städte und Gemeinden sowie der Kirchenverwaltung. Diese sind gleichzeitig auch die Ausbildungsbehörden.
Sie sind hauptsächlich in Bereichen tätig, wo hoheitsrechtliche Aufgaben wahrzunehmen sind, die selbstständiges und eigenverantwortliches Handeln erfordern. Sie ermitteln Sachverhalte und wenden Rechtsvorschriften an, beraten Bürgerinnen und Bürger und Organisationen und erledigen Verwaltungsaufgaben dienstleistungs‐ und kundenorientiert sowie nach Gesichtspunkten der Wirtschaftlichkeit.
Beamtinnen und Beamte des gehobenen Dienstes sind oft mit Führungsaufgaben betraut sowie auch in publikumsintensiven Bereichen tätig, was die Fähigkeit voraussetzt, sicher und geschickt mit Menschen umgehen zu können. Kontaktfreudigkeit und kommunikative Fähigkeiten sind daher vor allem im Hinblick auf ein bürgerfreundliches Verhalten von großer Bedeutung.
In der Ausbildung werden fundierte Kenntnisse über Aufgaben und Rechtsanwendung in den einzelnen Verwaltungsbereichen sowie über fachübergreifende „allgemeine“ Vorschriften, wie z. B. das Finanz‐/ Rechnungswesen und das Personalwesen vermittelt.
Auch der sichere Umgang mit entsprechender Standard‐ und Fachsoftware wird erlernt.
Das breit gefächerte Fachwissen wird in Theorie (Hessische Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit) und Praxis (Ausbildungsbehörde) erworben.
Wenn die Ausbildung mit Erfolg abgeschlossen wird und eine Weiterbeschäftigung innerhalb der Landkreisverwaltung zustande kommt, gibt es gute Aufstiegs‐ und Fortbildungsmöglichkeiten, wie z. B. den Masterstudiengang.
Eine zum Hochschulstudium berechtigende Qualifikation (z. B. Abitur/Fachabitur).
Es handelt sich hierbei um keine Ausbildung im eigentlichen Sinne, sondern um ein Studium mit dem Abschluss Bachelor of Arts (Public Administration). Es dauert drei Jahre und findet in der Ausbildungsbehörde sowie der Hessischen Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit (HöMS) in Kassel statt.
Während des Studiums werden die vorgenannten Fertigkeiten und Kenntnisse entsprechend in sechs Semestern an der Hochschule und in fünf Praktikumphasen bei der Ausbildungsbehörde vermittelt.
Um den Ausbildungsstand zu ermitteln, finden am Ende eines jeden Semesters sogenannte Modulprüfungen über die vermittelten Studieninhalte statt. Daneben gibt es auf mehrere Semester verteilte zentrale Klausuren (mündlich und schriftlich), die sich auf die bis dahin zu erlernenden Kenntnisse und Fertigkeiten erstrecken. Am Ende des Studiums ist eine Bachelorthesis anzufertigen, die auch den Inhalt der abschließenden mündlichen Prüfung in Form eines Kolloquiums darstellt.
In der Landkreisverwaltung werden regelmäßig zum 1. September eines Jahres Inspektoranwärterinnen und -anwärter für den Beruf der Beamtin bzw. des Beamten im gehobenen nicht-technischen Verwaltungsdienst eingestellt.
Die Ausbildung findet in der Dienststelle Kassel sowie den Außenstellen in Hofgeismar und Wolfhagen statt.
Die Anwärterinnen und Anwärter werden hierbei in folgenden Fachbereichen und Sonderfachdiensten eingesetzt und ausgebildet:
Die Ausbildungsdauer in den einzelnen Ausbildungsbereichen beträgt zwischen drei bis sechs Monate. Während dieses Zeitraums werden die Anwärterinnen und Anwärter in verschiedenen Aufgabenfeldern eingesetzt und von den für die Ausbildung zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreut.